Pferdebesuch im Kreisaltenheim Palling

18. November 2019

Termin: 24.10.2019

Wir alle möchten gerne ein „Dankeschön“ an den Lions Club Waginger See aussprechen. Sie besuchten uns im Rahmen des Projektes „Zeit der Begegnung“ ehrenamtlich.

Das Kreisaltenheim Palling wurde von 2 Pferden besucht – Pepper und Justy. Alle Bewohnerinnen und Bewohner, die den Pferden begegnen wollten, haben sich in der hauseigenen Gartenanlage versammelt. Bei wunderschönem Herbstwetter gestaltete sich der Vormittag sehr entspannt.

Bei der Ankunft der Pferde waren alle beeindruckt. Es ist schon etwas Besonderes einem Tier von dieser Größe zu begegnen. Auch die Pferde haben einen kurzen Moment gebraucht, sich auf die unbekannte Umgebung und die Menschen einzustellen.

Manche Bewohner zeigten sehr großen Respekt vor den Tieren und trauten sich nicht sie anzufassen, obwohl sie sichtlich fasziniert wirkten. Andere reichten dem Pferd die Leckerlis an und streichelten es über dem Kopf. Bei dem direkten Kontakt mit den Pferden wurden Erinnerungen der Bewohner geweckt. Viele unserer Bewohnern hatten selbst ein Pferd gehabt. Die meisten erlebten die Pferde nur als Nutztiere, trotzdem haben sie sie auch geliebt. Ein Großteil unserer Bewohner stammt aus der Umgebung und besaß einen Bauernhof, oder hat auf einem Bauernhof gearbeitet. Manche sind als junge Menschen geritten und erzählten mit Tränen in den Augen davon.

Die bettlägrigen Bewohner wurden auch von den Pferden besucht. Durch die offene Terrassentür konnte das Pferd in das Zimmer eintreten. So konnte es auch die Bettlägrigen erreichen und mit Ihnen Kontakt aufnehmen. Es war ein besonderes Erlebnis für die Bewohner, aber auch für die Mitarbeiter unseres Hauses.

Tiertherapie wird bekannter Weise gerne bei behinderten Kindern und dementen Menschen erfolgreich eingesetzt. Bei Demenzpatienten muss vor Beginn der Therapie abgeklärt werden, ob sie früher keine Angst vor bestimmten Tieren gehabt haben oder ob Allergien bestehen.

Kontakt mit Tieren kann sich bei dementen Bewohnern sehr positiv auf Verhaltensauffälligkeiten und psychische Symptome auswirken. Besonders bei Ängsten, Depressionen und starker Unruhe. Die soziale Interaktion der Betroffenen wird durch die tierische Unterstützung verbessert. Aufgrund von kognitiven Einschränkungen können demente Menschen nur schwer neue soziale Kontakte aufbauen, bei Tieren ist es für sie einfacher. Tiere reagieren auf Berührung, Gesten oder andere nonverbale Signale intuitiv. Ihre Zuneigung ist ehrlich und bedingungslos, damit erfüllen sie bei den Dementen die Sehnsucht nach Nähe, Wärme und Bestätigung.

Demente Menschen ziehen sich oft in ihre eigene Welt zurück, wirken abwesend. Bei Tierkontakt werden sie aufmerksam und plötzlich wach. Die Tiere fördern sie zur körperlichen Bewegung, lenken von Schmerzen ab, spenden Trost und Stressabbau, stärken das Selbstvertrauen und schenken neue Lebensfreude.